Helgelandskysten: Træna und Lovund

In Mo i Rana genossen wir im Hotel erst einmal gemütlich Kaffee und Kuchen und am Abend das Salatbuffet, während es draussen in Strömen regnete. Wie waren nicht ganz unfroh im Warmen und Trockenen zu sein. 

Sowieso hatten wir gerade etwas genug vom Wandern und das vorhergesagte schlechte Wetter trug auch nicht gerade zu unserer Motivation bei. Wir entschieden uns also eine kleine „Auszeit“ vom Wandern zu nehmen.

Das einzige „Problem“ war jedoch noch, dass wir vor Beginn der Reise ein Versorgungspaket mit Trockennahrung und sonstigem Essen für zwei Wochen zur Umbukta Fjellstue geschickt hatten. Dies da es in Umbukta keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt und der Ort an der Grenze zu Schweden auch nicht mit ÖV zu erreichen ist.

Kurzerhand mieteten wir über „Rent-a-wreck“ ein definitives Wrack von einem Auto und holten das Paket ab. Die Fahrt mit dem klapprigem Auto war ein ziemliches Abenteuer und die Geräusche, die es von sich gab waren uns nicht ganz geheuer. Schlussendlich brachten wir uns und das Packet im Starkregen heil wieder zurück nach Mo i Rana. 

Am nächsten Tag machten wir uns dann mit Bus und Fähre auf nach Træna, einer wunderschönen Inselgruppe weit draussen im Meer gelegen und Teil der Helgelandskysten.

Auf Træna, oder genauer gesagt auf der Insel Husøy, hatten wir für die nächsten Tage eine schöne Unterkunft gebucht. Das „House by the sea“ wurde im Jahr 2019 an der Oslo Design Fair ausgestellt und dient nun als Unterkunft auf Træna. Die Aussicht aus den grossen Fenstern in Richtung der gebirgigen Insel Sanna war gewaltig.

Am nächsten Tag fuhren wir mit der Fähre auf die Nachbarinsel Sanna. Florian wollte sich die Insel schon lange einmal ansehen, denn auf Træna findet jedes Jahr ein cooles Musikfestival statt und unter anderem finden Konzerte in der eindrücklichen Kirkhelleren Höhle statt. Einer sehr imposanten natürlichen Kathedrale die vor tausenden von Jahren durch das Meer geschaffen wurde.

Vom Kirkhelleren aus ging es dann ein kurzes Stück sehr steil den Berg hoch bis wir vom NATO-Gebäude auf dem Kjølen einen super Ausblick zurück aufs Festland und ins offene Meer hinaus hatten.

Zurück nahmen wir dann den Weg über die Strasse, die uns durch einen langen und dunklen Tunnel wieder auf Meereshöhe runterführte. 

In diesem Gebiet leben zudem viele Seeadler, welche wir glücklicherweise zweimal zu Gesicht bekamen.

Nach zwei erholsamen Tagen auf Træna nahmen wir die Fähre nach Lovund, der Insel der Papageientaucher (und vor allem auch der Lachs-Industrie). Die Vögel kommen im April zu abertausenden nach Lovund um zu brüten. Leider waren wir einige Tage zu spät und sie waren bereits wieder auf dem Weg in Richtung Süden. Die Insel Lovund war auch ohne Vögel wirklich schön, ein wenig enttäuscht die Papageientaucher verpasst zu haben, waren wir aber trotzdem. 

Von Lovund aus erwartete uns dann ein langer und etwas mühsamer Reisetag bis nach Trondheim. Uns kam es vor als wären wir erst gerade hier gewesen und doch ist es schon über zwei Monate her. Jetzt müssen wir noch etwas an Essen los werden und eventuell noch wärmere Kleider aufstocken, denn die nächste Etappe soll wieder hinauf ins Fjell gehen und da herrschen mit Temperaturen etwas über dem Nullpunkt bereits ziemlich herbstliche Verhältnisse.

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